Entwicklungsförderung bei Kindern mit ADHS
„Irgendwas stimmt nicht …“ – Wie frühe Beobachtung bei ADHS helfen kann
Wenn Kinder nicht stillsitzen, ständig dazwischenrufen oder minutenlang aus dem Fenster träumen, sorgt das im Alltag schnell für Spannungen – zu Hause, in der Kita oder in der Schule. Oft wird dieses Verhalten zunächst als „normale Phase“ oder „altersgemäßes Austesten“ wahrgenommen. Doch manchmal steckt mehr dahinter.
Wenn sich herausstellt, dass ein Kind an ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) leidet, beginnt für viele Familien eine herausfordernde Zeit – geprägt von Unsicherheit, Schuldgefühlen und der Suche nach Antworten. Je früher die richtigen Weichen gestellt werden, desto besser lässt sich dieser Weg gemeinsam gestalten.
In unserer Praxis erleben wir täglich, wie hilfreich eine frühe, behutsame Unterstützung ist – nicht nur für das betroffene Kind, sondern für das gesamte Familiensystem.
Inhaltsverzeichnis
ADHS bei Kindern – früh erkannt, gut begleitet
ADHS zeigt sich meist schon im frühen Kindesalter – aber nicht immer gleich. Manche Kinder wirken zerstreut, „träumen vor sich hin“, andere sind ständig in Bewegung, reagieren impulsiv oder haben Schwierigkeiten, Regeln einzuhalten. Was viele nicht wissen: Eine frühe Erkennung ermöglicht gezielte Förderung, noch bevor sich Schwierigkeiten im Verhalten oder im Lernen verfestigen.
Gerade im Vorschulalter und in den ersten Schuljahren lassen sich wichtige Entwicklungsbereiche wie Selbstregulation, Konzentration und soziale Kompetenz gut unterstützen. Frühzeitige Förderung kann helfen, Frust auf beiden Seiten – bei Kindern wie Eltern – deutlich zu verringern.
Frühzeitig und ganzheitlich handeln – das ist unsere Empfehlung
Ein erfolgreicher Weg zur Entwicklungsförderung bei ADHS basiert auf mehreren ineinandergreifenden Bausteinen:
- Ergotherapie
Gezielte Übungen fördern Selbststeuerung, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Motorik. Kinder lernen, Impulse besser zu kontrollieren, Aufgaben strukturierter anzugehen und Alltagssituationen souveräner zu meistern – spielerisch und individuell. - Neurofeedback
Dieses computergestützte Gehirntraining hilft dem Gehirn, in einen ruhigeren, konzentrierten Zustand zu finden. Die Methode funktioniert ohne Medikamente und ist besonders bei Kindern beliebt, da sie motivierend und erlebnisorientiert ist. - Verhaltenstraining & Elternberatung
Kinder brauchen klare Strukturen – aber auch emotionale Sicherheit. In der begleitenden Beratung stärken wir Eltern darin, Konfliktdynamiken zu verstehen, angemessen zu reagieren und ihren Familienalltag wieder entspannter zu gestalten.
Früh begleiten – auch ohne ärztliches Rezept
Gerade in der frühen Phase sind oft noch keine Diagnosen gestellt, und viele Eltern sind unsicher: „Ist das schon behandlungsbedürftig – oder noch normal?“.
Über unsere Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) können Familien auch ohne Verordnung schnell und gezielt Unterstützung erhalten – abgestimmt auf ihre aktuelle Situation und ihr individuelles Bedürfnis nach Orientierung und Entlastung.
Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Bereich ist die unauffällige Alltagsbeobachtung des Kindes in seinem natürlichen Umfeld – etwa in der Kita oder Schule:
- In Absprache mit den Eltern und der Einrichtung kommt eine erfahrener Therapeut*in aus unserem Team in die Gruppe oder Klasse und beobachtet das Kind unauffällig im Alltag.
Das Kind weiß davon nichts – es wird nicht „getestet“ oder angesprochen. Gerade deshalb liefern diese Beobachtungen wertvolle Erkenntnisse: authentisch, praxisnah und frei von Stress oder Erwartungsdruck.
Basierend auf diesen Beobachtungen können wir frühzeitig erkennen, welche Unterstützung sinnvoll ist, und gezielte Fördermaßnahmen ableiten – noch bevor sich Konflikte verfestigen.
Mehr zu unseren Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) erfahren Sie hier.
ADHS heißt nicht: „Mein Kind ist schwierig.“
ADHS bedeutet: Mein Kind hat besondere Bedürfnisse – und besondere Stärken. Mit der richtigen Unterstützung können Kinder lernen, ihre Energie gezielter einzusetzen, mehr Kontrolle über ihre Impulse zu gewinnen und ihre Fähigkeiten zu entfalten.
Und Eltern können Sicherheit und Handlungsfähigkeit zurückgewinnen – und endlich auch wieder Momente der Nähe und Leichtigkeit erleben.

Fazit: Früh fördern heißt gemeinsam wachsen
ADHS ist keine Schwäche, sondern eine besondere Art, die Welt wahrzunehmen – mit Herausforderungen, aber auch mit Potenzial. Wenn Kinder (und ihre Familien) früh lernen, mit diesen Besonderheiten umzugehen, lassen sich nicht nur Krisen vermeiden, sondern auch echte Entwicklungsschritte ermöglichen.
In unserer Praxis stehen wir Ihnen mit einem erfahrenen, interdisziplinären Team zur Seite. Wir begleiten Kinder auf ihrem Weg in einen selbstbewussten Alltag – und Eltern dabei, diesen Weg kompetent, liebevoll und gestärkt mitzugehen.